- LICHT THERAPIE

Lichttherapie hilft bei SAD


Was ist SAD – saisonal-abhängige Depression; Winterblues; Winterdepression?


Depression, die immer zu einer bestimmten Zeit auftritt (ca. +/- 2 Monate), typischerweise im Winter. Die Symptome reichen von gedrückter Stimmung / Gereiztheit, über Müdigkeit, übermäßiges Schlafbedürfnis, Lustlosigkeit, Lethargie, körperlichem Unwohlsein bis hin zu Heißhunger nach Süßigkeiten und in Folge Gewichtszunahme.


Wie hilft Lichttherapie?


Eine Lichttherapie ist ein von der wissenschaftlichen Medizin anerkanntes Verfahren zur Behandlung verschiedener Erkrankungen. Die Versorgungsleitlinien für unipolare Depression empfiehlt Lichttherapie vor allem bei Depressionen, die einem saisonalen Muster folgen (SAD – saisonal-affektive Disorder; Winterblues, Winterdepression).

Für depressive Störungen, die nicht saisonal abhängig sind, ist zwar eine Wirksamkeit nachweisbar, in der Leitlinie werden jedoch bisher noch keine Behandlungsempfehlung ausgesprochen.


Wirkung / Dauer


Die effektivste Behandlungszeit ist zwischen 6 Uhr morgens 20h abends. Die Dauer kann variieren. Empfohlen werden mind. 20 Min. pro Sitzung, insgesamt 2 Stunden Behandlung / Tag sollen nicht überschritten werden.

Ein Behandlungszyklus sollte 5-7 aufeinander folgende Tage sein um eine gute Wirkung zu erzielen.


Besserung ist bereits nach einer Woche messbar, wobei es vier Wochen dauern kann, bis die Lichttherapie vollständig anspricht. Von den Patienten mit saisonal abhängiger Depression sprechen 60–90 % auf die Lichttherapie an, was sich innerhalb von 2 bis 3 Wochen zeigt. Nach Absetzen der Lichttherapie zeigen zwar nicht alle, aber die meisten Patienten eine rasche Wiederkehr der Symptomatik, weshalb innerhalb der Jahreszeit mit erhöhtem Risiko eine Fortführung der Lichttherapie empfohlen wird.

 

Vermutete Wirkmechanismen


Moderne Menschen halten sich oft zu wenig im Freien auf, wo das Licht deutlich heller als in geschlossenen Räumen ist.


Das Gehirn produziert nachts bzw. in den dunklen Monaten vermehrt Melatonin. Melatonin wird mit einer depressiogenen Wirkung (depressions-fördernd, im weitesten Sinne müde machend) in Verbindung gebracht.


Wird die Lichttherapie unmittelbar nach dem morgendlichen Aufwachen oder möglichst früh angewandt, wird die Produktion von Melatonin beendet bzw. Melatonin abgebaut, so dass es zu einem positiven Stimmungsumschwung kommt. Es ist auch nachgewiesen, dass Licht den Melatonin Haushalt hemmend beeinflusst.

 

Eingesetzt wird meist weißes Licht, das dem Spektrum des Sonnenlichts entspricht. Normales Tageslicht (auch bei bedecktem Himmel) ist mindestens so wirksam wie künstliches Licht.

 

Kontraindikationen / Gegenanzeigen


Eine augenärztliche Untersuchung wird bei bestehenden Vorerkrankungen des Auges oder der Netzhaut (z.B. NetzhautablösungRetinitis pigmentosa), systemischen Erkrankungen, die die Netzhaut betreffen (z. B. Diabetes mellitus), vorherigen Kataraktoperationen oder Entfernungen der Linse sowie generell bei älteren Menschen aufgrund des erhöhten Risikos altersbedingter Makuladegeneration empfohlen.


Eine Kontraindikation kann auch die Einnahme eines der folgenden Medikamente sein, da diese die Lichtempfindlichkeit erhöhen:

 

Quellen: Wikipedia, Psychrembel, eigene Texte


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