Frühjahrsputz für die Seele: Zeit für Inneres Aufräumen
Frühjahrsputz für die Seele –
Jetzt ist die perfekte Zeit, innerlich aufzuräumen.
Der Frühling ist die Zeit des Neuanfangs: Die Natur erwacht, die Tage werden länger, und die Welt wirkt frischer und lebendiger. Viele Menschen nutzen diese Jahreszeit für den traditionellen Frühjahrsputz, um ihr Zuhause von Staub und alten Dingen zu befreien. Doch warum sollten wir nicht auch unserer Seele eine Frischekur gönnen? Ein seelischer Frühjahrsputz hilft uns, Ballast abzuwerfen, neue Energie zu tanken und mit Klarheit die kommenden Monate zu genießen.
Hier einige Tipps aus der kognitiven Verhaltenstherapie, die Ihrer Seele Frühlingsgefühle verschaffen können:
1. Alte Gedankenmuster loslassen
Oft schleppen wir über Jahre hinweg negative Gedankenmuster und Selbstzweifel mit uns herum. Fragen Sie sich: Gibt es Glaubenssätze/innere Überzeugungen, die mich zurückhalten? Bin ich zu selbstkritisch? Welche Gedankenmuster blockieren mich ständig und rauben mir die Kraft?
Fragen Sie sich als nächstes: Ist dieser Glaubenssatz rational oder irrational? Ist er hilfreich oder nicht hilfreich? Innere Überzeugungen wie z.Bsp. „ich muss perfekt sein“ oder „ich darf keine Fehler machen“ oder „ich muss alles alleine wuppen“ sind nicht nur irrational, sondern auch Mega-ungesund. Wenn Sie mit dieser Frage nicht weiter kommen fragen Sie sich pragmatisch: Bringt mich dieser Glaubenssatz irgendwie vorwärts (außer in der Zeit)?
Nächste Frage: Was sagt dieser Glaubenssatz über mein Selbstbild und mein Selbstwertgefühl aus? Machen Sie im Zweifel den Spiegeltest: Badzimmer, gut beleuchtet, Sie schauen in den Spiegel und machen ein möglichst freundliches Gesicht. Sagen Sie so laut wie möglich und mit Überzeugung: „<ihr Vorname> ich liebe Dich, so wie Du bist!“ Vielleicht werden Sie von dem Ergebnis überrascht sein!
So wie wir ungesunde Glaubenssätze teilweise von Kindheit an gelernt und verinnerlicht haben, können wir sie umlernen und neue, gesunde Glaubensmuster einüben und als neuen Standard für uns selbst übernehmen.
2. Beziehungen reflektieren
Nicht jede Beziehung tut uns gut. Nehmen Sie sich Zeit, Ihr Umfeld zu überdenken. Gibt es Menschen, die Ihnen Energie rauben? Konzentrieren Sie sich auf diejenigen, die Sie stärken und inspirieren. Manchmal ist es wichtig, Grenzen zu setzen oder toxische Verbindungen, selbst zu den engsten Familienmitgliedern, loszulassen oder auch aktiv zu beenden. Trauen Sie sich, gesunden Egoismus zu zeigen!
3. Ballast im Alltag reduzieren
Seelischer Ballast kann sich auch in überfüllten Terminkalendern und endlosen to-do-Listen äußern. Überlegen Sie: Was ist wirklich wichtig? Welche Verpflichtungen bringen Ihnen Freude, und welche kosten Sie nur Kraft? Lernen Sie, „Nein“ zu sagen und sich Freiräume für Erholung und me-time zu schaffen.
4. Bewusst entspannen und neue Kraft tanken
Innere Reinigung bedeutet auch, sich Gutes zu tun. Das Schlüsselwort ist Selbstfürsorge. Meditation, Spaziergänge in der Natur oder einfach eine bewusste Pause im hektischen Alltag können Wunder wirken. Vom Multitasking ins Monotasking kommen: Achtsam essen, achtsam arbeiten, achtsam leben. Finden Sie Rituale, die Ihnen Ruhe und Ausgeglichenheit schenken.
5. Stärken bewusst machen
Wir sind immer ganz flott dabei aufzulisten, was wir alles nicht können, was wir noch nicht gemacht haben, was wir nicht geschafft haben. Dabei lassen wir unsere Stärken und Leistung oft unbeachtet. Denken Sie an Ihre kleinen und großen Stärken, schreiben Sie sie ggf. auf. Denken Sie an die Dinge, die Sie erreicht und erledigt haben. Anstatt dem Selbstvorwurf: „das habe ich wieder nicht gemacht“ reflektieren Sie, was alles bereits getan ist und formulieren Sie den Rest neutraler: „das ist noch zu tun“. Das stärkt die innere Zufriedenheit und lenkt den Fokus auf das Positive.
Falls Sie spüren, dass Ihnen diese Fragen nicht guttun, Sie selbst keine lösenden Antworten darauf finden können oder Sie diese Gedanken (egal aus welchem Grund) nicht loslassen können - holen Sie sich Hilfe. Ihre Glaubenssätze waren zu irgendeinem Zeitpunkt in der Vergangenheit gut, vielleicht sogar überlebenswichtig. Heute hindern sie Sie, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen. Man muss nicht psychisch erkrankt sein, um die Vorteile kognitiver Verhaltenstherapie zu nutzen.
Fazit: Ein seelischer Frühjahrsputz gibt uns die Chance, unser inneres Gleichgewicht wiederzufinden und gestärkt in die Zukunft zu blicken. Nutzen Sie diese Zeit des Neubeginns, um sich selbst neu zu ordnen und voller Energie ins Frühjahr zu starten!
Ich wünsche Ihnen einen magischen Staubwedel und viel Frühlingsfrische für die Seele. Lassen Sie Ihre Seele durch den Frühling tanzen!
Margit E. Flierl
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Verhaltenstherapeutin, EMDR Therapeutin,
Coach, NLP