Wie EMDR-Therapie bei Ängsten, Panikattacken, Traumata und seelischer Überlastung hilft
Wie EMDR-Therapie bei Ängsten, Panikattacken,
Traumata und seelischer Überlastung hilft
Wenn Erinnerungen zur Last werden – EMDR kann helfen.

Jeder Mensch reagiert anders auf belastende Lebensereignisse. Was manche scheinbar mühelos verarbeiten, kann bei anderen tiefe Spuren hinterlassen – und das über Wochen, Monate oder sogar Jahre hinweg.
Was kann ein Trauma auslösen?
Ein Trauma entsteht nicht nur durch extreme Erlebnisse wie:
- Unfälle
- Naturkatastrophen
- Krieg
- Überfälle
- körperliche, emotionale oder sexuelle Gewalt (inkl. häuslicher Gewalt)
Auch vermeintlich „alltägliche“ Erfahrungen können traumatisierend wirken:
- Verlust eines geliebten Menschen
- Mobbing
- chronischer Stress
- toxische Beziehungen
- schwere Diagnosen oder medizinische Eingriffe
Was ist EMDR?
EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing und wurde von Francine Shapiro zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) entwickelt.
Die Methode nutzt bilaterale Stimulation (z. B. durch gezielte Augenbewegungen), um beide Gehirnhälften wieder in Einklang zu bringen. Während eines Traumas wird häufig das Sprachzentrum unterdrückt, wodurch Erlebtes nicht vollständig verarbeitet werden kann. Man spricht vom „sprachlosen Entsetzen“. EMDR aktiviert die natürlichen Verarbeitungsprozesse des Gehirns und ermöglicht so eine Nachverarbeitung des Traumas.
Wie funktioniert EMDR?
Die Therapie folgt einem strukturierten Prozess:
- kurze Fokussierung auf die belastende Erinnerung
- Bilaterale Stimulation, meist durch Augenbewegungen
- Verarbeitung und Integration des Erlebten
Diese Aktivierung der körpereigenen Ressourcen kann zu tiefgreifender Entlastung führen. Viele Patient:innen berichten von einer spürbaren Reduktion ihrer Symptome – bis hin zu deren vollständiger Auflösung.
Anwendungsgebiete der EMDR-Therapie
EMDR ist nicht nur bei klassischen Traumafolgestörungen wirksam. Die Methode wird auch erfolgreich eingesetzt bei:
- Angststörungen und Panikattacken
- generalisierten Ängsten
- anhaltender Trauer
- Bindungs- und Entwicklungstraumata
- Depressionen
- chronischer Erschöpfung (Burnout)
- psychosomatischen Beschwerden
- chronischen Schmerzen
- Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern
EMDR: Wissenschaftlich anerkannt
EMDR zählt zu den verhaltenstherapeutischen Verfahren und ist in Deutschland als Richtlinienverfahren anerkannt. Bei entsprechender Indikation übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für die Therapie.
Autorin: Margit E. Flierl
Heilpraktikerin für Psychotherapie / Coach
Verhaltenstherapeutin, EMDR Therapeutin